Die FIGUR Alexander EICHWALD – radikale Ernsthaftigkeit oder politische Clownerie? Vom Transkript zur Analyse.

Seit Tagen fragen Öffentlichkeit und Medien: Wer steckt hinter Alexander Eichwald? Führende AfD-Funktionäre setzen sich für seinen Ausschluss aus der AfD ein, doch erst am 5. Oktober trat Eichwald dem AfD-Kreisverband Herford bei. Hintergrund ist sein Auftritt beim Gründungskongress der AfD-Jugendorganisation „Generation Deutschland“, wo er mit seiner Kandidatur und Bewerberrede für Aufsehen sorgte.

Die zahlreichen Merkwürdigkeiten in seinem Auftritt lassen vermuten, dass Eichwald möglicherweise in der Rolle einer Figur auftrat statt als selbständiger Standpunktträger. Eichwald selbst beteuert bislang die Ernsthaftigkeit seines Auftretens.

Auch das Aktionspotenzial von Eichwald – Mut, Choreografie und die Reaktionen, die er auslöste – ist Gegenstand intensiver Beobachtung. Für weiterführende Analysen stützen wir uns zunächst auf die Transkription seines Auftritts.

Bewerbungsrede Eichwalds auf die Position des 2. Beisitzer im Vorstand der ‚Generation Deutschland‘

EICHWALD
Meine ehrenwerten Parteigenossen und Genossinnen. Ich habe erlebt, wie innerhalb der Partei sich sogenannte Lager bildeten. So besser gesagt politische Flügel. Die einen sind die Anhänger eines völkischen und die anderen eines libertären Flügels. Es gibt aber für mich in dieser Partei keine Flügel und keine individualistischen Bestrebungen.

Denn die Liebe und Treue zu Deutschland teilen wir uns hier gemeinsam. Denn was wir im individuellen Herzen tragen, teilen wir uns hier alle in entschlossener Eintracht. Das Wohl und die aufrechte Haltung unseres Volkes, unserer Heimat, unserer Kultur und die Sicherstellung einer Zukunft, wo ein deutsches Kind nie wieder Scham empfinden sollte, deutsch zu sein, weil es zu einer Minderheit an einer deutschen Schule wurde.

Nie wieder sollen Politiker Deutschlands für andere Völker arbeiten und für andere Nationen (…) arbeiten anstelle des eigenen. Nie wieder soll ein Deutscher im eigenen Land für den Stolz an seiner eigenen Nation und Kultur von eigenen oder fremden Landsleuten beleidigt und erniedrigt werden. Denn tagtäglich versuchen linke und zentrale Kräfte unsere wertvolle Kultur und unsere wertvolle Heimat zu zersetzen.

Und uns, diejenigen, denen Deutschland dermaßen wichtig ist, dass wir unsere persönlichen und beruflichen Schicksale aufs Spiel setzen, versucht man mundtot zu machen, gar uns zu verbieten. Es liegt doch eben auch an uns, den Nichtwählern zu zeigen, dass wir, dass eine Stimme für uns, für eine neue Richtung in der Politik steht. Weg von dem wiederkehrenden Teufelskreis der Koalitionen, wo sich nur die Farbenkombination stets unterscheiden, wo die Politikernamen sich nur ändern, die Inkompetenz bleibt weiterhin dieselbe.

Es ist und bleibt unsere nationale Pflicht, die deutsche Kultur vor Fremdeinflüssen zu schützen. Die Minderheit passt sich der Mehrheit an und nicht andersherum. Das ist Integration.

Ich finde es zudem bemerkenswert, wenn andere Parteien uns Rassismus und diskriminierendes Verhalten vorwerfen. Nur weil wir als Deutsche entscheiden wollen, wer in unsere Heimat reindarf und wer nicht. Es sind eben die Meinungen der Menschen, die stets von Gleichheit predigen, und dann bei ihrer Haustierwahl nur bestimmte Rassen bevorziehen und sich anschaffen.

Es sind die Menschen, welche laut schreien, dass in Deutschland geborene Menschen automatisch Deutsch sind, bei einem Schwein, welches in einem Kuhstall geboren wurde, niemals sagen würden, ja, es ist doch eine Kuh und kein Schwein. Wenn wir aber Menschen aus bestimmten Kulturen als inkompatibel (…) zu unserer Gesellschaft betrachten, dann sind wir die Bösen. Wenn es mich zu einem Bösewicht macht, dann bin ich es gerne.

Jubel und Klatschen mittlerer Ausprägung im Auditorium.

Die Fragerunde

JUSTUS JANSEN
Herr Eichwald, eine kurze Frage: Sind Sie ein V-Mann von der Bundesrepublik Deutschland? Anders kann man sich das doch gar nicht…
Weitere Kommentierung unverständlich, Mikrofon offensichtlich mit Wackelkontakt – großer Applaus aus dem Auditorium.

EICHWALD
Ich beantworte Ihnen gerne die Frage. Wahrscheinlich resultiert die aus meinem rollenden R. Ich bin tatsächlich Russlanddeutscher. Mit neun Jahren hingekommen. Und tatsächlich wurde mir dieses R so seit der Kindheit beigebracht. Deswegen Verzeihung.

Raunen aus dem Auditorium.

KARL SCHWARZ
Karl Schwarz, Landesverband Baden-Württemberg. Als ehemaliger Marinesoldat mit zwei Einsatzerfahrungen bin ich für Sie noch immer ein Kamerad. Wie kommen Sie drauf, uns als Genossen zu nennen? Würden Sie sich nicht lieber bei den Kommunisten wohlfühlen?

Jubel und Applaus aus dem Auditorium.

EICHWALD
Wenn Sie… Wenn Sie meiner Rede richtig gelauscht haben und zugehört haben… …dann hätten Sie wohl festgestellt, dass ich Parteigenossen gesagt habe.

Lachen im Auditorium.

Sind wir denn nicht Kameraden in derselben Partei? Sind wir nicht Volksgenossen? Sind wir nicht Deutsche?

MIO TRAUTNER
Ich glaube, der Kollege Schwarz hat schon alles Wichtige gesagt. Diese Rede sprach für sich. Ich denke, dem ist nicht mehr hinzuzufügen. Unsere Kollegen haben das gesagt. Diese Rede sprach für sich. Meine Frage ist, wie kann man hier stehen und es ernst meinen, so eine Rede zu halten?

Beifall aus dem Auditorium.

EICHWALD
Ich muss sie überraschen. Tatsächlich war meine Rede ursprünglich auf 10 Minuten angesetzt. Und ich musste sie dramatisch auf 3 Minuten kürzen. Wenn ich aber etwas gesagt habe, was Sie nicht zustimmen, dass unsere Kultur geschützt werden soll und Sie dem widersprechen, dann sagen Sie das ruhig.

Ruhe im Auditorium.

Quellen

Gründung AfD-Jugendorganisation live aus Gießen! – AfD TV 29.11.2025 (Sequenz 5:57:43 – 6:08:26)

Verifizierende Quellen – Hauptrede partiell
Videosequenzen der Rede werden von verschiedenen renommierten Medien verbreitet, das Filmmaterial basiert jedoch auch auf den AfD TV-Aufnahmen, z.B. WDR aktuell, n-tv Nachrichten, WELT-Nachrichten

Transkribiert von TurboScribe.ai.
Nachbearbeitung durch das Institut für Politische Clownerie i.G.
Kontakt: zirkus@uferleben.de